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29. Mai 2019

Marco Polo folgt seinen Spuren: erstes Pilotprojekt zwischen Bangkok Bank und Commerzbank mit DLT-basierter Trade-Finance-Lösung und internationalen Kunden

  • Erster Marco-Polo-Pilot zwischen Asien und Europa, für zeitgleiche Kommunikation von Handelsdaten zwischen allen Teilnehmern eines DLT-Netzwerks
  • Automatischer Abgleich von Handelsdaten auf DLT für unwiderrufliche Zahlungsverpflichtung, die nicht nur Zahlungsrisiko absichert, sondern auch zugunsten Lieferanten finanziert werden kann

Die Bangkok Bank und die Commerzbank haben gemeinsam eine internationale Handelstransaktion mithilfe von Distributed Ledger Technology (DLT) durchgeführt. Um Zahlungen zwischen dem deutschen Exportkunden Schott und dem thailändischen Importkunden A.P.A. Industries abzusichern, wurden die dafür notwendigen Daten mit der Blockchain-Technologie Corda im Marco Polo Trade Finance-Netzwerks ausgetauscht.

Die Transaktion umfasste die Lieferung von Glasröhren vom deutschen Spezialglashersteller Schott an den thailändischen Verpackungshersteller A.P.A. Industries. A.P.A. verwendet die Glasröhren zur weiteren Verarbeitung hochwertiger pharmazeutischer Verpackungen für den asiatischen Markt.

Für die Transaktion wurden Bestell- und Lieferdaten zwischen den Unternehmen über das Marco Polo-Netzwerk abgestimmt und die Zahlung durch eine unwiderrufliche Zahlungsverpflichtung der Bangkok Bank, als Bank des Käufers, abgesichert. Der gesamte Informationsfluss wurde effizient und nachvollziehbar über die Corda DLT-Plattform des Blockchain-Konsortiums R3 abgebildet. Alle beteiligten Parteien (A.P.A. Industries, Bangkok Bank, Commerzbank und Schott) konnten die Handelsdaten gleichzeitig über speziell eingerichtete digitale Knoten (sogenannte „Nodes“) kommunizieren und einsehen.

"Wir freuen uns sehr mit unserem Kunden Schott diesen Piloten zur Abwicklung einer internationalen Handelstransaktion zwischen Deutschland und Thailand mithilfe der DLT-Technologie durchgeführt zu haben. Diese Transaktionen belegen, dass das Thema DLT für den deutschen Mittelstand und die Exportindustrie immer wichtiger wird. Wir freuen uns, einer der Treiber für die Entwicklung dieser digitalen Lösungen im Bereich Trade Finance zu sein und Kunden mit unserer Expertise unterstützen zu können”, so Enno-Burghard Weitzel, Leiter Produktmanagement Trade Services, Commerzbank AG.

Die traditionelle Absicherung von Handelsgeschäften ist aufgrund der vielen beteiligten Intermediäre und einer Vielzahl physisch vorhandener Dokumente sehr komplex und langwierig. Die Verwendung der DLT-Plattform von TradeIX bietet die Möglichkeit den Handel einfacher und schneller zu gestalten. Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt liegt der Fokus nun auf der vollständigen Abbildung von Transaktionen über das Marco Polo-Netzwerk mit direkter Anbindung an die bestehenden Supply Chain Management-Systeme des Kunden (sogenannte ERP-Integration). Es ist geplant, das Netzwerk um weitere Banken und Teilnehmer aus der Transport- und Versicherungswirtschaft zu erweitern, um die gesamte Wertschöpfungskette im Außenhandelsgeschäft abzubilden.

Mark Siegel, Senior Manager Treasury bei Schott: „Wir erwarten, dass DLT unser internationales Geschäft erheblich vereinfacht und beschleunigt, und freuen uns, dass wir als Partner an diesem Pilotprojekt teilnehmen konnten.“ Das deutsche Unternehmen hofft, dass die DLT-Technologie und das Marco-Polo-Projekt dazu beitragen werden, die Automatisierung des internationalen Handelsgeschäfts erheblich zu verbessern und zu standardisieren.

„Durch die Teilnahme am Pilotprojekt haben wir auch mehr Erfahrung mit der DLT-Technologie gesammelt, die wir in anderen Bereichen einsetzen können“, so Dieter Worf, Leiter Treasury bei Schott.

Marco Polo ist ein Trade-Finance-Projekt des Blockchain-Konsortiums R3. Der Anbieter Trade-IX und die Mitgliedsbanken entwickeln unterschiedliche Lösungen zur Unterstützung von Trade und Supply Chain Finance. Mittlerweile haben sich 22 Banken aus Europa, dem asiatisch-pazifischen Raum, Russland, dem Nahen Osten sowie Nord- und Südamerika der Initiative angeschlossen.

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Pressekontakt
Josefin Altrichter
+49 69 136-80209

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Über A.P.A. Industries
APA Industries Co., Ltd. hat ein Stammkapital von 250 Millionen Bath (8 Millionen USD) und verfügt über 50 Jahre Erfahrung in der Herstellung und Qualitätskontrolle von hochwertigen pharmazeutischen und kosmetischen Primärverpackungen. Die Ziele des Unternehmens sind die Verpflichtung zur Herstellung und zum Design innovativer Qualitätsprodukte gemäß den Kundenanforderungen unter Beibehaltung der kontinuierlichen Verbesserung.
Um seine Produktionskapazität zu erweitern und mit dem wachsenden Kundenstamm Schritt zu halten, ist das Unternehmen kürzlich an einen neuen Standort umgezogen, bei dem es sich um eine großflächige Produktionsanlage handelt, die aus vielen Produktlinien wie PE- und PP-Flaschen für parenterale Lösungen sowie Aluminium Schläuchen PE-Rohren besteht.

Über die Bangkok Bank
Die Bangkok Bank ist eine der größten regionalen Banken in Südostasien mit einem Gesamtvermögen von 3.2 Milliarden Bath (102 Millliarden US-Dollar) per 31. März 2018. Die Bank ist führender Anbieter von Corporate Finance und Kreditgeschäft für den Mittelstand in Thailand mit ca. 240 Business Centers und Desks, sowie 1.200 Zweigstellen und ca. 17 Millionen Kundenkonten.
Das internationale Netzwerk der Bank umfasst 32 Auslandsniederlassungen in 15 Volkswirtschaften mit besonderer Stärke in Südostasien und China.

Über die Commerzbank
Die Commerzbank ist eine führende, international agierende Geschäftsbank mit Standorten in knapp 50 Ländern. In zwei Geschäftsbereichen – Privat- und Unternehmerkunden sowie Firmenkunden – bietet die Bank ein umfassendes Portfolio an Finanzdienstleistungen, das genau auf die Bedürfnisse ihrer Kunden zugeschnitten ist. Die Commerzbank wickelt rund 30 % des deutschen Außenhandels ab und ist Marktführer im deutschen Firmenkundengeschäft. Zudem ist die Bank aufgrund ihrer hohen Branchenkompetenz in der deutschen Wirtschaft ein führender Anbieter von Kapitalmarktprodukten. Ihre Töchter Comdirect in Deutschland und mBank in Polen sind zwei der weltweit innovativsten Onlinebanken. Mit ungefähr 1.000 Filialen betreibt die Commerzbank eines der dichtesten Filialnetze der deutschen Privatbanken. Insgesamt betreut die Bank mehr als 18 Millionen Privat- und Unternehmerkunden sowie über 70.000 Firmenkunden, multinationale Konzerne, Finanzdienstleister und institutionelle Kunden weltweit. Im Jahr 2018 erwirtschaftete sie mit rund 49.000 Mitarbeitern Bruttoerträge von 8,6 Milliarden Euro.

Über Schott
Schott ist ein international führender Technologiekonzern auf den Gebieten Spezialglas und Glaskeramik. Mit der Erfahrung von über 130 Jahren herausragender Entwicklungs-, Material- und Technologiekompetenz bietet das Unternehmen ein breites Portfolio hochwertiger Produkte und intelligenter Lösungen an. Damit ist Schott ein innovativer Partner für viele Branchen, zum Beispiel Hausgeräteindustrie, Pharma, Elektronik, Optik, Life Sciences, Automotive und Aviation. Schott hat das Ziel, mit seinen Produkten zu einem wichtigen Bestandteil im Leben jedes Menschen zu werden. Das Unternehmen setzt auf Innovationen und nachhaltigen Erfolg. Die Muttergesellschaft Schott AG hat ihren Hauptsitz in Mainz und ist zu 100 Prozent im Besitz der Carl-Zeiss-Stiftung. Als Stiftungsunternehmen nimmt Schott eine besondere Verantwortung für Mitarbeiter, Gesellschaft und Umwelt wahr.

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