24. November 2014
Commerzbank erwartet 2015 mehr Kapitalmarktaktivitäten in Deutschland
- Eigenkapitalfinanzierungen und M&A-Transaktionen im Mittelstand steigen
- Unternehmensanleihen und syndizierte Kredite bilden solide Basis für Fremdkapitalfinanzierungen
- Großes Potenzial bei Renminbi-Anleihen und Green Bonds
Deutsche Unternehmen werden sich 2015 noch stärker über den Kapitalmarkt finanzieren. Das Geschäft mit Eigenkapitalfinanzierungen, Fusionen und Übernahmen, neuen Anleihen und Konsortialkrediten werde im kommenden Jahr in Deutschland um mindestens zehn Prozent zunehmen, so die „Corporate Finance“-Experten der Commerzbank in ihrem am Montag in Frankfurt vorgestellten Ausblick 2015.
„Im Fokus vieler deutscher Unternehmen wird im kommenden Jahr das Thema Wachstum stehen. Das bedeutet steigende Aktivität vor allem im Bereich M&A und im klassischen Kapitalmarktgeschäft“, sagte Roman Schmidt, Leiter des globalen Corporate Finance Geschäfts der Commerzbank. Hauptgründe für die Belebung des M&A-Geschäfts seien hohe Liquidität bei Unternehmen und Finanzinvestoren sowie attraktive Finanzierungskonditionen. Mit Volatilität sei weiter zu rechnen, denn "geopolitische Unwägbarkeiten" blieben bestehen.
Trotz eines langsamen Wachstums im Euroraum werden laut Commerzbank viele Unternehmen das kommende Jahr nutzen, um strategische Zukäufe zu tätigen. „Das Kapitalmarktgeschäft im Euroraum ist im Vergleich zu den USA noch deutlich unterentwickelt. Hier sehen wir für unser Geschäft in den europäischen Kernmärkten erhebliches Potenzial“, so Schmidt weiter. „Die in den letzten Jahren zu beobachtende leichte Anpassung an den amerikanischen Markt wird in einem normalisierten Zinsumfeld nicht wieder verschwinden, sondern wir erwarten unabhängig von der Zinsentwicklung ein weiteres Aufholen Europas.“
„Die weltweit hohe M&A-Aktivität war 2014 durch internationale Transaktionen angetrieben und wird auch 2015 viel Bewegung im Übernahmemarkt im Mittelstand nach sich ziehen“, so Christoph Thierolf, Leiter Corporate Advisory / M&A bei der Commerzbank. „Großvolumige, strategische Transaktionen mit häufig grenzüberschreitendem Charakter sind auch im nächsten Jahr zu erwarten.“
Der Kapitalmarkt werde bei Akquisitionsfinanzierungen eine immer stärkere Rolle spielen, unter anderem durch Kapitalerhöhungen. Jens Voss, verantwortlich für den Bereich Equity Capital Markets, erwartet, dass Börsengänge aufgrund des weiterhin attraktiven Bewertungsniveaus auch im kommenden Jahr eine gestiegene Bedeutung erfahren werden. Er rechnet infolge der jüngst angestiegenen Volatilität mit einem wieder erstarkenden Interesse an Equity-Linked-Transaktionen.
Bei Anleihe-Emissionen rechnet Ulrich Hoeck, Leiter des Anleihegeschäfts bei der Commerzbank, mit zwei neuen Trends: „Der Markt der Offshore-Renminbi Anleihen gewinnt immer mehr an Fahrt und das Emissionsvolumen von sogenannten “Grünen Bonds“, die Unternehmen begeben, steigt rasant an.“ Auch der High-Yield-Anleihe-Markt, der im Jahr 2014 um 8% gewachsen sei, entwickele sich weiter gut.
Roland Boehm, der den Bereich der syndizierten Kredite verantwortet, glaubt: „Die hohe Liquidität von Banken und institutionellen Investoren führt zu intensivem Wettbewerb und bietet somit Unternehmen einen hohen Grad an Angeboten für ihre Refinanzierung.“ Er rechnet daher mit einem stabilen und liquiden Marktumfeld für 2015. „Die Nachfrage nach Akquisitionsfinanzierungen bleibt weiterhin auf einem hohen Niveau“, so Boehm weiter.
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Über die Commerzbank
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