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30. Juni 2011

Commerzbank-Studie: Deutschland wieder auf dem Weg zur Vollbeschäftigung

  • Seit 40 Jahren erstmals keine höhere Sockelarbeitslosigkeit nach einer Krise
  • Drei Trends stützen Arbeitsmarkt: Demografie, Strukturwandel, Lohnzurückhaltung

Deutschland hat die Trendwende am Arbeitsmarkt dauerhaft geschafft. "Die Arbeitslosenzahlen werden tendenziell weiter sinken und Ende des Jahrzehnts bei nur noch zwei Millionen liegen", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer bei Vorlage einer Arbeitsmarkt-Studie am Donnerstag in Frankfurt. Über die neuen Arbeitsmarktzahlen für Juni hinaus analysieren die Bankvolkswirte die langfristigen Faktoren, darunter vor allem die demografische Entwicklung, den sektoralen Wandel sowie Lohnzurückhaltung und Flexibilisierung.

"Seit Anfang der 1970-er Jahre erreichte die Arbeitslosigkeit bei jeder Rezession ein neues Hoch. Dieser unselige Aufwärtstrend ist gebrochen", sagte Krämer. In vier Rezessionen war die Arbeitslosigkeit laut Studie stufenweise bis auf fünf Millionen angestiegen. Dagegen habe der deutsche Arbeitsmarkt die Finanzkrise mit der scharfen Rezession 2009 erstaunlich gut weggesteckt: So konnte der jüngste Aufschwung die Arbeitslosigkeit nachhaltig unter die Marke von drei Millionen drücken, erstmals seit fast 20 Jahren.

Eine Schlüsselrolle nimmt Krämer zufolge die Flexibilisierung des Arbeitsmarkts ein. Mit Arbeitszeitkonten, Kurzarbeit, Öffnungsklauseln in Tarifverträgen und Deregulierung könnten die Unternehmen inzwischen flexibler auf Konjunkturzyklen reagieren. Hinzu komme eine zurückhaltende Lohnpolitik, die laut Studie mit einer steigenden Erwerbstätigkeit einhergehe. "Diese Strategie von Belegschaften und Unternehmen hat sich ausgezahlt", so Krämer. Er gehe davon aus, dass die Tarifparteien den Trend zu maßvollen Abschlüssen beibehalten und damit den Arbeitsmarkt weiter entlasten.

Die Commerzbank-Studie attestiert Unternehmen zudem eine vorausschauende Einstellungspolitik. Die Arbeitgeber reagierten schon heute auf die demografische Entwicklung. So nehme aufgrund der Alterung der Bevölkerung bis 2020 die Zahl der Erwerbstätigen um vier Prozent ab, und - noch wichtiger - die Gruppe im mittleren Alter von 30 bis 50 Jahren verkleinere sich um ein Fünftel oder 5 Millionen Erwerbsfähige. "Es erscheint daher vernünftig, schon heute mehr Beschäftigte der jüngeren und mittleren Altersklassen einzustellen", erklärte Studienautor Eckart Tuchtfeld.



Pressekontakt:
Thomas Bonk, +49 (0)69 136 22373, t.bonk@commerzbank.com



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Die Commerzbank ist führend bei Privat- und Firmenkunden in Deutschland. Mit den Segmenten Privatkunden, Mittelstandsbank, Corporates & Markets, Central & Eastern Europe sowie Asset Based Finance bietet die Bank ihren Kunden ein attraktives Produktportfolio und ist insbesondere für den exportorientierten Mittelstand ein starker Partner in Deutschland und weltweit. Mit rund 1.200 Filialen verfügt die Commerzbank zukünftig über eines der dichtesten Filialnetze der deutschen Privatbanken. Sie hat rund 60 Standorte in 50 Ländern und betreut 14 Millionen Privat- sowie 1 Million Geschäfts- und Firmenkunden weltweit. Im Jahr 2010 erwirtschaftete sie mit 59.100 Mitarbeitern Bruttoerträge von 12,7 Milliarden Euro.

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